Mary-Lu Christ, die Weihnachtsmaus

Eine kleine Weihnachtsgeschichte mit Herz.

Jeder kennt die Weihnachtsgeschichte, mit Joseph und Maria in Bethlehem, dem Stall und dem Jesus-Kind. Aber kaum einer weiß, dass es in dieser Nacht, in diesem Stall, ja in der gleichen Krippe in der das Jesusbaby lag, noch eine wundersame Geburt gab.

Im Stall in Betlehem lebten schon lange Jo und Mia Christ, ein kleines Mäuseehepaar. Die beiden waren glücklich in diesem Stall, sie lebten zwischen den Tieren in der Futterkrippe. Das war überhaupt kein Problem, den die beiden waren so herzliche Wesen, dass jedes Tier auf dem Hof auf sie acht gab. Die beiden wünschten sich nichts sehnlicher als eine kleine Baby-Maus. Ein Kind, dem sie die Welt auf dem Hof zeigen könnten. Mit den Jahren hatten die Beiden die Hoffnung schon fast aufgegeben. Doch zur besagten wundervollen Weihnachtsnacht in der das Jesus-Kind zur Welt kam, geschah auch für die beiden Mäuse ein großes Wunder, sie bekamen ein kleines Mädchen, Mary-Lu. 

Sie war bezaubernd, hatte wunderschöne blaue und so wachsame Augen. Sie war so zart und fein und hatte eine so helle und berührende Stimme. Alle Tiere auf dem Hof waren hin und weg von Mary-Lu. Sie schlich sich mit ihrem Lachen in jedes Herz und so war sie nicht nur das kleine Mädchen von Jo und Mia, sie war die Prinzessin aller Tiere auf dem Hof. 

Ihre besten Freunde waren Rupert der Kater und Samy der Hofhund, mit den beiden stromerte sie die meiste Zeit über den Hof und erkundete jeden Zentimeter. Je größer sie wurde, umso mutiger wurde sie und bald war der Hof zu klein für ihre Abenteuer und die drei dehnten ihre Spaziergänge auf Wald und die Wiesen in der Umgebung aus. Egal welches Tier sie trafen, jeder war von Mary-Lu hingerissen und schloss sie ins Herz. Das lag nicht nur an ihrer freundlichen Art, sie hatte eine ganz besondere Gabe, sie fühlte die Nöte und Sorgen der anderen Tiere und hatte immer ein offenes Ohr und meist eine Lösung dafür oder zumindest schenkte sie ihre volle Aufmerksamkeit und Mitgefühl. Mary-Lu veränderte in kurzer Zeit jede traurige Stimmung in Freude und Leichtigkeit. Mit ihr war alles möglich.

Schon von weitem hörte man ihre klare und helle Stimme, wie sie singend umherzog und alle kamen auf ihrem Weg bei ihr vorbei, um sich kurz zu unterhalten oder ihr zu lauschen. Es war eine wundervolle Zeit, die die Tiere zusammen genossen. In einem Sommer trafen sie sich oft am See, weil es so heiß und alles so trocken war, zusammen plantschten und sangen sie und ließen sich die Sonne auf die Bäuche scheinen. Sie genossen die Zeit zusammen.

Als die Tage wieder kürzer wurden und es zu kalt zum baden wurde, änderte sich auch die Stimmung im Wald, keiner sagte etwas, alle waren sehr beschäftigt aber Mary-Lu fühlte ganz genau, dass hier etwas nicht stimmte. Sie konnte die Sorgen der Tiere so sehr fühlen, dass sie selbst sehr traurig wurde und als dann der Winter so kalt und unerbittlich kam, machte sie sich große Sorgen um ihre Freunde im Wald. 

Sie hat bemerkt, dass durch diesen heißen Sommer, viel weniger Körner, Beeren und Nüsse wuchsen. Eines Abends, als sie so ruhelos im Stall umherging, fragten ihre Eltern sie, was sie denn so bedrückte und da erzählte sie ihnen, was sie wahrgenommen hatte und Mia bestätigte, was sie selbst schon befürchtet hatte. Es gab für die Waldtiere nicht genug zu Essen über den Winter und so würden einige diese schwere Zeit wohl nicht überleben.

Das machte Mary-Lu so unsagbar traurig, ihre Augen leuchteten nicht mehr, sie hatte keine Lust zu singen und überhaupt, das ist nicht fair. Hier auf den Höfen ging es allen prächtig, es war genug zu Essen da aber die armen Tiere im Wald, ihre Freunde mussten hungern. Sie zerbrach sich Tag und Nacht den Kopf, aß selbst kaum noch etwas und alle Tiere im Stall machten sich Sorgen. Aber niemandem fiel eine Lösung ein. 

Eines Nachts, als sie wieder grübelnd auf dem Fenstersims saß, sah sie einen hellen Stern am Himmel und auf einmal wusste sie, was sie zu tun hatte. Vor Aufregung und Freude fing sie an zu singen und zu tanzen, alle Tiere im Stall waren überrascht und überglücklich, ihre Mary-Lu wieder fröhlich zu sehen. Auf die Frage, was sie so glücklich macht, sagte sie nur, das wird eine Überraschung.

Nur Rupert und Samy erzählte sie ihren Plan und die beiden waren natürlich sofort begeistert und zusammen zogen sie los. Niemand bemerkte es, aber in den Nächten vor Weihnachten konnte man drei Schatten über den Hof huschen sehen, es war ein reges Treiben, das still und heimlich vor sich ging. Hier ein knistern, da ein rascheln, Füßchen Getrappel und hin und wieder ein lautes Gepolter. Manchmal sah man kurz einen Lichtschein, wenn die Menschen vom Lärm geweckt wurden und nachsahen, ob da jemand im Haus sei. Aber nie bemerkten sie den Kater, der sich irgendwo schnell versteckte oder den Hund, der auf einmal überall zu schlafen schien. Es war eine merkwürdige Zeit, aber niemand kam hinter das merkwürdige Treiben auf dem Hof.

Am Weihnachtsmorgen lagen die drei völlig erschöpft in der Krippe und wurden von den Stallbewohnern mit einem kleinen, etwas schräg klingenden Geburtstagslied geweckt. 

Es war der Heilige Abend und Mary-Lu’s Geburtstag. Schnell stand sie auf und wirbelte durch das Heu. Ganz aufgeregt nahm sie ihre Eltern bei der Hand und sagte, kommt alle mit, wir wollen euch etwas zeigen.

An diesem Morgen zog ein Karawane der Hoftiere in den Wald, viele waren aufgeregt, da sie noch nie so weit weg waren aber alle wollten sehen, was Mary-Lu so glücklich gemacht hat.

Als sie im Wald auf einer Lichtung ankamen, war dort schon helle Aufregung und die Waldtiere tuschelten durcheinander. Mitten auf der Lichtung stand ein Riesengroßer Tannenbaum der von oben bis unten mit Leckereien geschmückt war. Auch unter dem Baum standen Körbe mit Körnern und altem Brot, Trockenfleisch und Nüssen. Am Baum hingen getrocknete Beeren und Girlanden aus Nüssen. Es sah so wunderschön aus, alle standen ganz andächtig vor dem Baum und wunderten sich, was das zu bedeuten hatte. Bis sie Mary-Lu sahen, da war ihnen klar, wer für dieses Wunder verantwortlich war. Zusammen mit ihren beiden Freunden haben sie aus den Vorratskammern der umliegenden Häuser ein wenig stibitzt, nur so viel, dass es nicht auffiel aber insgesamt so viel, dass für alle Tiere genug Nahrung für den Winter vorhanden war. 

Die Tiere waren so überwältigt von dieser Geste, so viel Liebe und Mitgefühl, die ihnen entgegengebracht wurden. Ein Tier nach dem anderen stimmte in ein Lied ein, dass sie für Mary-Lu, Rupert und Samy sangen, der Wald erklang so wundervoll und magisch, so viel Glück und Liebe war zu fühlen – die wahre Botschaft von Weihnachten.

Die Tiere sangen und tanzten den ganzen Tag, Mary-Lu wurde durch die Luft gewirbelt und es war ein wundervoller Geburtstag. Sie hatte sich selbst das schönste Geschenk zum Geburtstag gemacht, ihre Freunde gerettet. Das erfüllte ihr Herz so sehr, dass sie vor Freude lachen und weinen musste. Sie war überglücklich und so wurde es zur Tradition, dass alle Tiere am Abend vor Weihnachten zum Baum kamen und jeder etwas dazu stellte oder den Baum schmückte. Die ganze Nacht kamen immer mehr Tiere mit wundervollen Früchten, Nüssen und Sämereien um den Mary-Lu Christ-Baum zu schmücken.

Am Heiligen Abend wurde dann gemeinsam gefeiert, gesungen und getanzt. 

So hat sich das zugetragen, damals im Stall von Betlehem, nur niemand erinnert sich an Mary-Lu Christ, Rupert und Samy – obwohl, wenn ich genau hinsehe, sehe ich immer noch geschmückte Tannenbäume mit vielen Leckereien auf dem Tisch, die ein ganzes Jahr reichen würden. Es kommt auch vor Weihnachten ein Knecht Ruprecht und an Weihnachten ein Santa Claus – so ganz verschwunden ist die Geschichte wohl doch nicht, nur niemand kennt die Wahre Geschichte hinter diesen Traditionen.

Ich wünsche Dir eine wundervolle Weihnachtszeit

Von Herzen alles Liebe 

Sylvia – eigenARTig-einzigARTig

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